Brauche ich Therapie?

Die meisten Menschen kennen emotionale Aufs und Abs im Leben. Diese kommen und gehen meistens von selbst wieder (beruhen auf Schwankungen im Lebensrhythmus oder sind auf akute Belastungen - z.B. Trennungserlebnisse, Konflikte mit Freunden, Arbeitsprobleme etc. - zurück zu führen) oder sind  in der Familie oder mit Freunden gut lösbar, so dass man sein inneres Gleichgewicht wieder finden kann. Halten Krisen, Konflikte oder Belastungen aber über Wochen an und leidet die gesamte Familie unter den Problemen des Erkrankten, dann ist es häufig sinnvoll mit einem Psychotherapeuten zu sprechen. Eine psychische Krankheit kann dann vorliegen, wenn Sie beispielsweise dauerhaft ängstlich oder niedergeschlagen sind oder an körperlichen Beschwerden leiden, für die sich keine organischen Ursachen finden lassen. 

Wenn Sie eingehender prüfen möchten, ob für Sie eine Psychotherapie infrage kommt oder nicht, hilft Ihnen vielleicht folgende Frageliste weiter:


  • So kenne ich mich nicht! Fühle ich mich anders als sonst?
  • Beunruhigt mich diese Veränderung?
  • Gibt es eine Erklärung für die Veränderung?
  • Reicht diese nicht aus, um die Dauer und Heftigkeit der Beschwerden zu begründen?
  • Kann ich meine tägliche Arbeit nur noch mit Mühe verrichten?
  • Mache ich mir immer Sorgen und habe ich viel Angst?
  • Leide ich unter körperlichen Beschwerden?
  • Ist mein Schlaf gestört, schlafe ich zu wenig oder zu viel?
  • Ist mein Appetit gestört, esse ich zu wenig oder zu viel?
  • Fühle ich mich oft aggressiv, hasserfüllt, gereizt oder bin ich sehr intolerant?
  • Bin ich oft krank geschrieben?
  • Habe ich Selbstmordgedanken?
  • Habe ich kaum noch Menschen, mit denen ich über meine Probleme sprechen kann?
  • Helfen Gespräche mit Freunden nicht mehr?
  • Fällt die Veränderung auch anderen deutlich auf oder gibt es wiederkehrende Konflikte mit der Umwelt wegen    der Veränderung?
  • Ist das schon länger so (mindestens zwei bis vier Wochen oder noch länger)?
  • Ist mir das alles egal oder fühle ich mich ständig niedergeschlagen?



 

Quelle: Rosemarie Piontek: Mut zur Veränderung. Methoden und Möglichkeiten der Psychotherapie. Bonn, 2009.

 
 
 
 
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